Viva Inferno: TUNNELBLICK

Viva Inferno - eine virtuelle Rekonstruction von Botticellis Mappa del Inferno

Eines der geheimnisumwittersten Kunstwerke der Geschichte ist sicherlich Sandro Botticellis “Mappa dell Inferno”. Minutiös aufgetragen wurde dieses Kunstwerk auf einem kleinen Stück Pergament im 15 Jahrhundert, von dem florentinischen Meistergenie. Wir sehen die topografische Darstellung der Hölle, wie sie der Dichter Dante einst in seiner Göttlichen Komödie beschrieben hat. Diese Arbeit wird seit Jahrhunderten in der apostolischen Bibliothek des Vatikan aufbewahrt und wurde nur einmal für die Dokumentation “Botticelli Inferno” herausgegeben. “Die Mappa” zeigt den sogenannten Höllentrichter, der einst durch den Sturz Luzifer's auf die Erde entstand. In diesem Trichter sehen wir in vielen kleinen Szenen die Reise der beiden Dichter Dante und Virgil bis auf den Grund des Trichters (Inferno). Als sie sich ganz unten an Lucifer vorbeigemogelt haben, ging es dann schnurstracks den Läuterungsberg (Fegefeuer) hinauf, bis ins Paradies. So in absoluter Kurzform einmal die Reise.

geheimnisumwittertes Kunstwerk der Geschichte

Wenn man einmal Dantes Dichtung rein topografisch betrachtet (also in einer Ansicht der Unterwelt), dann wurde dieses poetische Meisterwerk nie wieder, in dieser besonderen Form dargestellt. Es wurde zwar schon sehr häufig in der Kunstgeschichte von den unterschiedlichsten Meistern ihres Faches in Einzelszenen wiedergegeben, aber nie in seiner Geamtheit. Die bekannteste Werkinterpretation ist mit Sicherheit William Blake's Aquarellserie, in welcher er, leider unvollendet, jede Strophe des Werkes, in einer Zeichnung huldigte. Auch zu erwähnen wären in dem Zusammenhang die Strichgrafiken Gustav Dores, sowie natürlich Eugen Delacrois Ölmeisterwerk “Die Dantebarke”.

In einer zeitgenössischen Interpretation dieser beiden Klassiker (Mappa del Inferno + Göttliche Komödie) stellt sich jetzt die Aufgabe, eben auch den Läuterungsberg mit dem Paradies einzubinden, um am Ende so alle 3 Teile der Unterwelt auf einem einzigen Bild vereinigt zu haben. Botticelli hatte sehr wahrscheinlich darauf verzichtet, weil der Läuterungsberg, nach der danteschen Erzählung, am anderen Ende der Erde, also aus der Südhalbkugel, durch die Wucht des Sturzes des Erzengel Luzifers, erst aus dem Boden getrieben wurde. Dies war für sehr wahrscheinlich kompositorisch schwierig umzusetzen. Woraus ich schließe, dass er darauf verzichtet hat und sich somit ganz auf das Inferno mit seinen Terassen konzentrierte.

Botticellis Mappa del Inferno

Meine Aufgabe, in einer virtuellen 3d Interpretation ist es nun, die einzelen Szenen und die Landschaft in der diese Szenen spielen, mit 3d Figuren zu bestücken und eben auch den Läuterungsberg jetzt mit einzubinden. Dazu muss ich mich nun eines kompositorischen Tricks behelfen, in dem ich den Berg einfach nach Innen richte, also um 180 Grad drehe. Die einzelnen Schritte des Projektes sind, wie die meisten meiner Arbeiten, auf meiner Behance Projektseite im Detail und hochaufgelöst zu sehen.

Es gibt zu dieser Darstellung unter anderem zusätzlich noch sogenannte Character Setcards, mit denen ich die Darsteller präsentiere. Also Dante, Virgil, Beatrice, Lucifer und all die Akteutere, die in der Göttlichen Komödie eine wichtige Rolle spielen. Die ersten Setcards sind schon in meinem Shop unter der Rubrick “Viva Inferno” als A3 Poster zu erhalten.

eine virtuelle Rekonstruktion

Wer genau hinsieht, wird dabei das markante Logo aus meinem Romanmanuskript “der Lotuszwinger - a hardcore fairytale” erkennen. Wer sich zudem intensiv mit meinem zweiten Manuskript “Star City Society” auseinandergesetzt hat, wird ebenfalls erkennen, dass diese Geschichte eine gewisse topografische Verbindungen zu Dantes Göttlicher Komödie erkennen lässt. Laut Dantes Ideenwelt, spielt sich seine Geschichte in der Unterwelt ab. Diese ist keine klassische, jenseitige Welt, sondern tasächlich topografisch erfassbar. Und zwar im Inneren der Erde - in einer Hohle Erde. So schließt sich mit dem Projekt “VIVA INFERNO” ebeno auch thematisch bei mir der Kreis.